Sonntag, August 08, 2010

Schuldvermutung für Schüssel

Der absolut beste Kommentar zur Ära Schüssel findet sich in... "Die Ganze Woche"!!!" (Ausgabe 31/2010)
Kommentator Michael Prack verwendete kein Wort zuviel und hat doch alles gesagt, was sich eine wachsende Zahl von Österreichern denkt.
Da Die Ganze Woche keine Web-Ausgabe, mehr eine Werbe-Website hat, erlaube ich mir, Pracks Kommentar hier für die Nachwelt zu erhalten. Wäre zu schade, wenn dieser Kommentar mit der nächsten DGW-Ausgabe in Vergessenheit geraten würde.

Der ganz normale Wahnsinn
von Michael Prack
Schuldvermutung für Schüssel
Danke, Wolfgang Schüssel. Wir danken Ihnen zutiefst dafür, mit welchen grundehrlichen, bescheidenen, fähigen (zu allem) Typen Sie während Ihrer Kanzlerschaft zusammenarbeiteten.
Vom lachmuskelreizenden Satzverdreher Herbert Haupt bis zum Englisch-Akrobaten Hubert Gorbach, von der gerade zu furchterregend kompetenten Elisabeth Sickl bis zu dem von Ihnen zum "besten Finanzminister der Zweiten Republik" ernannten Karl-Heinz Grasser.
Nicht zu vergessen selbstverständlich auf Ihren ganz besonderen Freund Jörg Haider, diese Kapazität der Beschäftigungspolitik, diesen stets gesetzestreuen Ortstafel-Verteidiger und Verkehrsteilnehmer.
Mit Hilfe dieser Giganten gelang es Ihnen in Ihrer Amtszeit, die Reichen reicher, die Armen ärmer und unser Land zum von preisgünstigen Eurofightern bewachten Musterknaben der allseits beliebten EU zu machen. Dass Sie trotz dieser Bravourleistung schliesslich die Wahlen gegen den fast verboten charismatischen Alfred Gusenbauer verloren - nehmen Sie's den Bürgern nicht übel. Was wissen denn die schon?
So, jetzt aber ernsthaft: Um über sich hinauszuwachsen und und an die Macht zu kommen, hat sich Wolfgang Schüssel mit blau-orangen Figuren auf ein Packel g'haut, über die sich heute ohne die Anfügung "es gilt die Unschuldsvermutung" kaum noch etwas schreiben lässt.
An erster Stelle kommt hier der Herr mit der Vorhangfrisur, Karl-Heinz Grasser, als Fionas "Kristallbusche" ein "Seitenblicke"-Stammgast. Der Verdacht, er habe sich mit einigen Freunderln an Privatisierungen bereichert, ist inzwischen so dicht, dassnur zwei Varianten denkbar sind. Grasser war als Minister ein Gauner oder grenzenloser Naivling im Sinne von unfähig. Doch es gilt für Ihn die Unschuldsvermutung.
Wer, wenn nicht Jörg Haider - obwohl unzweifelhaft tot - konnte nun Grasser aus den Schlagzeilen verdrängen. 45 Millionen Euro (mehr als 600 Millionen Schilling) soll der Bärentaler auf Liechtensteiner Treuhandkonten gebunkert haben. Woher hatte er dieses Vermögen? DIe von Anbetern vermutlich bereits in Vorbereitung befindliche Erklärung "Er war halt ein sparsamer Mensch" dürfte wohl kaum überzeugen.

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1 Comments:

Anonymous Anonym schrieb...

GENIAL!!!!

10:21 AM  

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